Kundgebung in Lüneburg:
Freitag, 21. Februar 2020, 18 Uhr
Platz Am Sande / vor der IHK
Es ruft auf: Lüneburger Netzwerk gegen Rechts
Am Abend des 19. Februar 2020 wurden in Hanau mehrere Menschen in zwei Shisha Bars erschossen. Der Täter veröffentlichte zu diesem Massaker ein 24-seitiges Bekennerschreiben, in dem er seine rassistische Motivation darlegte.
Wir trauern um die Mordopfer. Unser Mitgefühl ist bei den Angehörigen der Ermordeten, bei den Verletzten und allen, deren Leben durch Rassismus und rechten Terror bedroht ist.
Erst am 14. Februar 2020 fanden bundesweite Razzien gegen eine rechte Terrorstruktur statt. Eine der Durchsuchungen fand in Brockhöfe (Landkreis Uelzen) statt. Tony E. sitzt seitdem in Untersuchungshaft.
In den letzten Jahren häufen sich rechte Anschläge und Morde, die von Rassist*innen und anderen Menschen aus dem neonazistischen, bzw. extrem rechten Spektrum begangen wurden. Am 9. Oktober 2019 wurden in Halle bei einem antisemitischen und rassistischen Anschlag zwei Menschen erschossen. 2. Juni 2019 wurde der CDU-Politiker Walter Lübcke erschossen.
Diese Taten ereignen sich im Zuge gesellschaftlicher Normalisierung und medialer Verharmlosung menschenverachtender Hetze, gegen Minderheiten und Andersdenkende. Wobei die AfD bundesweit mit ihren Netzwerken, AkteurInnen und Strukturen ein gesellschaftliches Klima, aus dem heraus EinzeltäterInnen und rassistische Gruppierungen sich berufen fühlen, im Sinne völkisch-nationalistischen Ideologie, den sogenannten „Volkswillen“ umzusetzen. Hieraus entsteht eine Gemengelage von AkteurInnen, die nicht nur einzeln betrachtet werden dürfen. Sondern wie unabhängige Zellen, die mal mehr, mal weniger vernetzt an einem gemeinsamen Ziel arbeiten. Dabei sind den Rassist*innen zunehmend jedes Mittel recht. Rechter Terror, von einer Drohung, über Brandanschläge bis zum Mord, muss als Gesamtangriff auf eine offene und vielfältige Gesellschaft verstanden werden.
Es gilt jetzt, den rassistischen Hetzern auf der Straße, dem rechten Mob im Internet und allen, die die rassistische Gewalt in Deutschland verharmlosen, entgegen zu treten. Es gilt den Opfern antisemitischer und rassistischer Gewalt und ihren Angehörigen zuzuhören und sich parteilich an ihre Seite zu stellen. Daher ist es umso wichtiger, dass wir unsere Empörung sichtbar machen und unsere Trauer und Wut auf die Straße bringen.