Von Gernika über Lüneburg nach Wielun

Von Gernika über Lüneburg nach Wielun

Zur Geschichte des Lüneburger Luftwaffen-Kampfgeschwaders 26 – eine Skizze

Einleitung
Zwei Fotoaufnahmen zeigen das Wappen des Kampfgeschwaders 26 (als Wandschmuck und auf einem Kampfflugzeug (1)), jenes NS-Geschwaders, welches in Lüneburg im Jahre 1938 auf dem neu erbauten Fliegerhorst aufgestellt wurde, schon damals mit dem Ziel, in den geplanten kriegerischen Eroberungen für die Nationalsozialisten eine Rolle zu spielen. In den Jahren 1939 bis 1945 brachten die Männer mit diesem Wappen auf den Flugzeugkanzeln Tod und Verderben über ganz Europa bis hin nach Nordafrika. „Erfinder“ dieses KG 26-Symbols (s. S. 52) und erster Chef dieser Kriegstruppe war der Lüneburger (damals Oberst) Wolfram von Richthofen. Er befehligte zuvor an einflussreicher Stelle die Legion Condor, die im sogenannten Spanischen Bürgerkrieg auf Seiten der Putschisten die Republik zerstören half, um unter dem Diktator Franco eine faschistische Diktatur zu errichten. Das zweite Foto zeigt General Johann-Georg Dora, den stellvertretenden Generalinspektor der Bundeswehr, mit zwei Reservisten-Soldaten, welches am 4.5.2010 in der Lüneburger Landeszeitung veröffentlicht wurde.
Dieses Foto wurde im Offizierskasino des früheren KG 26- Fliegerhorstes aufgenommen, welches heute als Theodor-Körner-Kaserne firmiert. Die drei Herren ließen sich für dieses für die Öffentlichkeit bestimmte Foto nicht im weiten Rund der Kaserne ablichten, sondern bedeutungsbeladen vor eben jenem Wappen des Kampfgeschwaders 26. General Dora referierte an diesem Tag im Kasernen-Kasino, er „spannte den Bogen von den Herausforderungen einer Wehrpflichtarmee bis zu den Auslandeinsätzen“. Überschrieben war dieser LZ-Artikel mit den Worten: „Erfolge in Afghanistan“.
Unser Interesse beim Schreiben dieser Broschüre war es, die bislang offiziell totgeschwiegenen Hintergründe dieser Militär-Symbolik herauszufinden, zu beschreiben und zu dokumentieren. Wir stellten uns Fragen nach der Vor-und Nebengeschichte dieses Lüneburger Geschwaders, die über von Richthofen bis zu den Terrorangriffen auf Gernika und Wielun reichen und deshalb für immer mit dem Namen der Stadt Lüneburg verbunden sein werden. Und wir wollten wissen, welche Rolle der Lüneburger Fliegerhorst mit dem KG 26 in der Politik und Propaganda der Nazis spielte. Genauso wichtig war für uns herauszufinden, wie in der Bundesrepublik Deutschland diese Verbrechen, nunmehr als Erinnerungspolitik der Stadt Lüneburg bis hin zum heutigen Tag, bewertet wurden und werden.