Über die jüdische Gemeinde in Lüneburg 1945 bis 1959

Neue Veröffentlichung der VVN-BdA Lüneburg:
„Über die jüdische Gemeinde in Lüneburg 1945 bis 1959“
Sehr geehrte Damen und Herren,
nachdem die Schrift „Ein jüdisches Kinderheim in Lüneburg 1946 bis 1948“ veröffentlicht war, gingen
die Autor*innen der VVN-BdA Lüneburg den Hinweisen nach, die sie bei ihren Recherchen über viele
jüdische Personen gefunden hatten. Ab 1945 sollte in Lüneburg eine bisher nicht bekannte Anzahl
Juden und Jüdinnen gelebt haben. Was zunächst nur Vermutungen waren, erhielt nach intensiver
Recherche Substanz: Eine große und selbständige jüdische Gemeinde mit insgesamt über 600 Mit-
gliedern fand sich in Lüneburg ab Mitte 1945 zusammen. Sie entwickelte ein nicht nur kulturelles Ei-
genleben mit Wirkung nach außen, sie unterhielt auch ein Gemeindebüro, eine Mikwe, ein Restau-
rant und einen Club.
Die Lebens- und Verfolgungsgeschichte dieser Jüdinnen und Juden im Nachkriegs-Lüneburg ausführ-
lich aufzuschreiben und zu veröffentlichen war den Autor*innen ein besonderes Anliegen und steht
im Mittelpunkt dieser Broschüre. Ein besonderer Blick wird dabei auf die Persönlichkeiten der Vorste-
her dieser Gemeinde geworfen.
Es taten sich für die Autor*innen viele Fragen auf: Warum wurde Lüneburg zum zumeist ersten Zu-
fluchtsort für diese Überlebenden? Wie entwickelte sich die bald gegründete eigenständige Jüdische
Gemeinde am Ort? Welche Zukunftsperspektiven hatten diese Menschen, die jetzt in Lüneburg leb-
ten, heirateten und Kinder bekamen?
Weiterhin werden die Schwierigkeiten bei der Versorgung dieses Personenkreises mit Lebensmitteln,
Kleidung, den notwendigen Alltagsdingen und den Privatunterkünften aufgeführt. Die Zusammenar-
beit mit der 1947 gegründeten VVN wird geschildert und schließlich über die Auswanderung des
größten Teils der Mitglieder der Jüdischen Gemeinde in die USA und Palästina/Israel sowie über die
Weiterexistenz der Gemeinde bis zu ihrer Auflösung 1958/1959 informiert.
Dem Verhältnis der Stadt Lüneburg zur jüdischen Gemeinde widmen die Autor*innen ein ausführli-
ches Kapitel. Darin wird deutlich, dass die Überlebenden der Shoa nicht etwa in Lüneburg freundlich
aufgenommen und versorgt wurden. In der Stadt lebte auch nach der Niederschlagung des Faschis-
mus 1945 eine braune Tradition fort. Das spiegelt sich nicht nur bei den späteren Gemeinderatswah-
len wider. Eine Verantwortlichkeit für die NS-Verbrechen gegenüber den Juden zu übernehmen fand
nicht statt. Das zeigt sich auch deutlich an den Auseinandersetzungen um die zerstörten jüdischen
Einrichtungen wie die Synagoge und den Friedhof und an den Restriktionen der Stadtverwaltung
gegenüber der Gemeinde.
Die Broschüre „Über die Jüdische Gemeinde in Lüneburg 1945 bis 1959“ (172 Seiten) ist erhältlich
zum Preis von 5,00 € im Avenier-Ladencafe im Utopia, Katzenstraße 1 a und kann auf Rechnung be-
stellt werden (plus 3,00 € Porto) über: vvn-bda-lueneburg@vvn-bda-lg.de
Für Rezensionen in Ihren Presseorganen schicken wir Ihnen
auf Anfrage gerne ein Besprechungsexemplar zu.
Mit freundlichem Gruß,
Gabi Bauer und Peter Asmussen