25.05.2025
Eindrucksvolle Veranstaltung im Rahmen der Befreiung vom Nationalsozialismus vor 80 Jahren
Auf dem ehemaligen Gräberfeld sowjetischer Kriegsgefangener bei Reppenstedt wurde eine Gedenktafel eingeweiht


Am 21.Mai 2025 fand in Gellersen eine bewegende Zeremonie zur Einweihung einer Gedenktafel für die getöteten Sowjetsoldaten statt.
Kann die Würde eines Menschen mit einer Gedenkveranstaltung und der Aufstellung einer Gedenktafel wieder hergestellt werden? Können wir uns freuen, dass die „Aus den Augen – aus dem Sinn“ Vertuschungsmentalität, die nicht nur in den direkten Nachkriegsjahren und nicht nur in Lüneburg und Umgebung herrschte, vorüber scheint?
Freude ist wohl im Zusammenhang mit den Morden an Menschen unpassend. Froh können wir jedoch sicher sein: In Stadt und Landkreis Lüneburg gibt es seit Jahrzehnten Frauen und Männer die sich niemals mit den verlogenen Verniedlichungsmechanismen im offiziellen und privaten Gebaren im Zusammenhang mit den Verbrechen während des Nationalsozialismus abgefunden haben.
Da gibt es den „Arbeitskreis Erinnerungskultur“ der Hansestadt Lüneburg. Eingerichtet wurde er vor mehr als sechs Jahren. Seitdem bemühen sich Vertreter*innen verschiedener Organisationen in aufreibender Kleinarbeit, die Lüneburger Geschichte, besonders während des Nationalsozialismus ins richtige Licht zu setzen. An Orten mit dem entsprechenden Bezug werden nun endlich Informationstafel aufgestellt werden, die die damaligen Geschehnisse in ihrer brutalen Realität darstellen und Lüneburger Verantwortliche beim Namen nennen.
Da gibt es Mitglieder der VVN-BdA-Lüneburg, die mit Rundgängen zu den Originalschauplätzen des größten Kriegsverbrechens im Jahr 1945 in der Stadt regelmäßig unter anderem Schüler*innen über die auf rechtem Gedankengut basierenden Naziverbrechen informieren.
Und da gibt es Hans-Jürgen Brennecke, Manfred Messer und Peter Asmussen von der VVN-BdA-Lüneburg, die vor Jahrzehnten auf den Skandal der sogenannten Russengräber zwischen den Orten Reppenstedt und Böhsmholz aufmerksam machten. Kurzfristig war das Verbrechen an fast 50 Sowjetsoldaten auch in der Lokalpresse ein Thema. Ebenso schnell sollte es wohl aber auch wieder vergessen werden. Als die Broschüre der VVN-BdA-Lüneburg zum „KZ-Friedhof“ im Waldgebiet Tiergarten das Thema 2016 in einem Kapitel erneut aufgriff, fand es augenscheinlich nur bei Insider*innen Interesse.
Nun wurden die ermordeten Menschen auf Initiative des Gemeindebürgermeisters von Reppenstedt Christian Purps, der ein entsprechender Antrag der SPD, der Grünen, von Die Linke und Soli im Gemeinderat folgte, endlich zurück aus der Vergessenheit geholt.
Auch wenn es sich nur um eine weitere Gedenktafel handelt, die Männer sind mit ihren Namen und Fotos nicht mehr anonyme „Russen“. Sie sind nunmehr als Menschen erkennbar, die unter den Bewohnern des Landkreises lebten.
Ihre Geschichte verdeutlicht die ungeheure, menschenverachtende Ideologie der Nazis. Sie macht die Mitschuld der deutschen Bevölkerung offenbar.
Die Hoffnung besteht, dass diese Gedenktafel dadurch ein Puzzleteil sein kann, das die Wiederholung eines wie auch immer gearteten Terrors rechter Gruppierungen zukünftig verhindert. Vielleicht auch bei so manchen ihre in rechten Denkweisen verhafteten Ideen ändern kann.

Gellersens Gemeinde-pastorin Kristin Schauf gedachte der ermordeten Männer

Der Bürgermeister Steffen Gärtner vertrat die Samtgemeinde Gellersen
Ratsfrau Gabi Bauer wies auf Gefahren durch aktuelle Rechtsentwick-lungen hin. Sie hatte sich besonders für die Ge-denktafel eingesetzt.

Die Gedenktafel wird mit der Niederlegung eines Gesteckes durch Herrn Gärtner eingeweiht


Musikalisch umrahmt wurde die Veranstaltung vom Posaunenchor Reppenstedt
Alle Fotos ©2025 @ Georg Gunkel-Schwaderer
Hier ist der Ort des ehmaligen Gräberfeldes und die Gedenktafel zu finden
Kartenausschnitt : openstreetmap: https://www.openstreetmap.org/copyright
Creative Commons Attribution-ShareAlike 2.0 license (CC BY-SA 2.0)
18.05.2025
Gedenktafel für sowjetische Kriegsgefangene wird eingeweiht
Die Veranstaltung findet am Mittwoch, den 21.05.2025, um 17:00 Uhr am ehemaligen Gräberfeld im Forst zwischen Kirchgellersen und Reppenstedt statt.
Die Samtgemeinde Gellersen lässt eine Gedenktafel im Wald zwischen Böhmsholz und Reppenstedt aufstellen. Sie erinnert an sowjetische Kriegsgefangen, die dort bis 1955 begrabenen waren. Damit wird den Toten zumindest etwas ihrer Würde zurück gegeben.

Michail Rygalow – Einer von 48 Männern:
Ermordet durch unzureichende und gesundheitsschädliche Verpflegung oder auf der Flucht erschossen.
„Sowjetische Kriegsgefangene, die in Lüneburg zwischen 1941 und 1945 starben, wurden auch nach ihrem Tode noch als „Untermenschen“ behandelt. Sie wurden nicht auf einem der Lüneburger Friedhöfe beerdigt, sondern am Rande der Stadt in einem Waldstück in Böhmsholz auf dem Osterberg, südwestlich vom heutigen Reppenstedter Sportplatz. Dieser Friedhof wurde offiziell in Lüneburg „Russenfriedhof“ genannt – vor und nach 1945.“Dieser Friedhof wurde ab November 1941 belegt.“ (Vom KZ-Friedhof zum Rhododendron-Park, VVN-BdA-Kreisvereinigung Lüneburg, 2016, S.45)
(Vom KZ-Friedhof zum Rhododendron-Park,
VVN-BdA-Kreisvereinigung Lüneburg, 2016, S.45)
16.05.2025
Umbenennung der Hindenburgstrasse in Lüneburg
Was in vielen Städten schon lange selbstverständlich war, nämlich Hindenburg nicht mit einem Straßennamen zu ehren, bzw. diese Ehrung zurück zu nehmen, ist nach jahrzehntelangen Außeinandersetzungen nun auch in Lüneburg umgesetzt wurden. Der Kreisverband Lüneburg der VVN-BdA war von Beginn an eine der zentralen Triebkräfte, die für die Umbennung der Straße kämpften.
Wir freuen uns, dass nach mehreren Jahrzehnten des Kampfes gegen die Namensgebung Hindenburgstrasse der Rat der Stadt Lüneburg (gegen die Stimmen von CDU, FDP und AfD)
endlich beschlossen hat Hindenburg diese Ehrung abzuerkennen.
Enttäuscht sind wir über das Ergebnis, dieser Straße wieder ihren vormaligen Namen „Gartenstrasse“ zu geben.
Wir meinen, dass wir nicht so tun können als habe es den deutschen Faschismus nicht gegeben, als könnten wir diese Deutsche und Lüneburger Geschichte übergehen, die Singularität der Nazi-Verbrechen ausblenden und umstandslos anknüpfen an die Geschehnisse und Strassenbenennung der Zeit vor 1933. Es gibt keine „gute, alte Zeit“, auf die wir zurückgreifen können unter Umgehung der NS-Zeit und bei der Geschichte dieses Straßennamens erst recht nicht. Mit dem Zurück zur alten Gartenstraße wurde in diesem Sinne ein Wegducken vor der historischen und politischen Verantwortung praktiziert, allen Warnungen zum Trotz. Prof. Epkenhans zur Umbenennungsdebatte: „Wir müssen geschichtspolitisch ein Zeichen setzen in einer Zeit, in der die NS-Zeit als Fliegenschiss verniedlicht wird.“
Ein solches Zeichen im öffentlichen Raum wurde leider nicht gesetzt, wie es eine Straßenbenennung in Solidarität mit den Opfern des NS-Regimes bzw. des NS-Widerstandes möglich gewesen wäre – nicht nur als Zeichen des Respekts, sondern auch als Gegenentwurf zu den antidemokratischen und faschistischen Kräften der Vergangenheit sowie der gegenwärtigen völkischen und rassistischen Politik von Parteien und politischen Kräften.
Der Name Hindenburgstrasse gehört nun endlich der Vergangenheit an.
Eine Würdigung der Antifaschistin Sonja Barthel und der von den Nazis verfolgten und ermordeten Geschwister Raiminius lässt weiterhin auf sich warten.
Es würde der Hansestadt Lüneburg und der Lüneburger Stadtgesellschaft guttun, wenn auch diesen Personen eine öffentliche Würdigung und Anerkennung zu Teil werden würde.
Wir meinen, dass wir nicht so tun können, als habe es den deutschen Faschismus nicht gegeben, als könnten wir diese deutsche und Lüneburger Geschichte übergehen, die Singularität der Nazi-Verbrechen ausblenden und umstandslos anknüpfen an die Geschehnisse und auch Straßenbenennungen der Zeit vor 1933. Es gibt keine „gute, alte Zeit“, auf die wir zurückgreifen können unter Umgehung der NS-Zeit und bei der Geschichte dieses Straßennamens erst recht nicht. Mit dem Zurück zur alten Gartenstraße wurde in diesem Sinne ein Wegducken vor der historischen und politischen Verantwortung praktiziert, allen Warnungen zum Trotz. Prof. Epkenhans zur Umbenennungsdebatte: „Wir müssen geschichtspolitisch ein Zeichen setzen in einer Zeit, in der die NS-Zeit als Fliegenschiss verniedlicht wird.“
10.05.2025
In Feierlaune zeigte sich Lüneburgs Marktplatz
am 8. Mai 2025
80 Jahre nach der Befreiung vom Faschismus

Der Platz vor dem Rathaus wurde den ganzen Nachmittag des 8.Mai von sehr vielen Menschen besucht.
Nicht nur am Kaffe- und Kuchenstand bildeten sich immer wieder lange Schlangen.


Alle Infostände der vielen Organisationen waren ständig hoch frequentiert.
Fotos von VVN-Lüneburg und M. Hübner
Der tolle Erfolg des Festes ist der solidarischen und koordinierten Zusammenarbeit der beteiligten Gruppen und Initiativen zu verdanken.

Wichtige Akteur*innen waren natürlich die Musiker*innen mit ihren Auftritten:
Es gab Auftritte von „DenManTau“, „Studio One“, „Mittel zum Zweck“, die „Bockum-Band“, „Song-Butlers“, des Rappers Camilo und von Mitarbeitenden des Stadttheaters. Ukrainerinnen sangen Lieder, Sebastian Stierl animierte zum Mitsingen von Friedensliedern.
Dieses positive Ergebnis steht beispielhaft für zukünftige gemeinsame Projekte, die zum Beispiel Themen wie Antifaschismus, Toleranz und Frieden zum Inhalt haben.
03.05.2025
8. Mai 2025 – 80 Jahre Befreiung vom Faschismus
Großes Fest auf dem Marktplatz Lüneburg, 15.00 bis 19.00 Uhr
Ein buntes Fest für Jung und Alt wird es am 8. Mai auf dem Lüneburger Marktplatz geben:
Am 8. Mai 2025 jährt sich zum 80. Mal der Sieg der Alliierten über die deutsche Wehrmacht und über den Faschismus und mit ihm die Befreiung der in den KZs, Vernichtungslagern und Gefängnissen noch lebenden Menschen und aller durch die Nazis unterdrückten und verfolgten Personen. Für die europäische Bevölkerung bedeutete es die Befreiung von Faschismus und Krieg. Es wurde dadurch der Weg frei für ein neues Deutschland, dass auf den Eckpfeilern einer Entmilitarisierung, Entnazifizierung, Entmonopoli-sierung, einer antifaschistischen Demokratie, nach dem Sozialstaatsprinzip und der internationalen Solidarität aufgebaut werden sollte.
Um diese 80 Jahre-Feier vorzubereiten und dazu einzuladen haben sich viele Lüneburger Initiativen, Verbände, Vereine und Parteien in einer „Initiative 8. Mai Befreiungsfest“ zusammengefunden. Dazu gehören u.a. das Evangelische Familienbildungswerk, der DGB, die VVN-BdA, die Geschichtswerkstatt, Omas gegen Rechts, das Mosaique, die Falken, das Netzwerk Kaltenmoor, die SPD, die Linke und Bündnis 90/die Grünen und andere mehr. Wir danken der Hansestadt Lüneburg für ihre logistische, organisatorische und finanzielle Unterstützung.
Es wird ein buntes Fest werden mit kulturellen Beiträgen von Lüneburger Künstler:innen auf einer zentralen Bühne, mit Informations- und Essensständen, Mitmach-Aktionen sowie einem Forum. Bekannte Bands treten auf wie „DenManTau“, „Studio One“, „Mittel zum Zweck“, die „Bockum-Band“, „Song-Butlers“ und der Rapper Camilo. Mitarbeitende des Stadttheaters tragen Musikstücke von Rio Reiser vor. Es werden deutsche Friedenslieder und ukrainische Lieder gespielt und gesungen und es tritt die Trommlerinnengruppe Samba des Salinas auf.
Das Programm richtet sich an Erwachsene und gleichfalls an Kinder, auf die verschiedene Mal- und Bastelaktivitäten warten.
Es wird ein buntes Fest werden mit kulturellen Beiträgen von Lüneburger Künstler:innen auf einer zentralen Bühne, mit Informations- und Essensständen, Mitmach-Aktionen sowie einem Forum. Bekannte Bands treten auf wie „DenManTau“, „Studio One“, „Mittel zum Zweck“, die „Bockum-Band“, „Song-Butlers“ und der Rapper Camilo. Mitarbeitende des Stadttheaters tragen Musikstücke von Rio Reiser vor. Es werden deutsche Friedenslieder und ukrainische Lieder gespielt und gesungen und es tritt die Trommlerinnengruppe Samba des Salinas auf.
Das Programm richtet sich an Erwachsenen und gleichfalls an Kinder, auf die verschiedene Mal- und Bastelaktivitäten warten.
Das Befreiungsfest findet am 08. Mai 2025 auf dem Lüneburger Marktplatz von 15 bis 19 Uhr statt und steht unter dem Motto „Nie wieder Faschismus!“
23.04.2025

Einen anderen als den üblichen Blick auf Befreiung und Kriegsende im Mai 1945 können die BesucherInnen einer Veranstaltung am 28. April 2025 im Haus der Kulturen Mosaique erwarten:
Als besonderer Gast ist Dr. Ulrich Schneider, Generalsekretär der Fédération Internationale des Résistants (FIR) zum Vortrag und Gespräch nach Lüneburg eingeladen. Er wird daran erinnern, dass in vielen Staaten Europas Frauen und Männer des Widerstandes gegen den deutschen Faschismus gekämpft haben und in den Tagen um den 8. Mai 1945 die Bevölkerung auf den Straßen und Plätzen ihrer Städte singend und tanzend ihre Befreiung feierten, in Kopenhagen, Paris, London, Den Haag und in den meisten anderen europäischen Metropolen. Der Referent wird darüber berichten, welche Schwierigkeiten sie nach dem Ende der deutschen Okkupation zu überwinden hatten, welche Hoffnungen und Visionen für einen gesellschaftlichen Neuanfang sie hegten und versuchten umzusetzen und auch darüber, welche Bedeutung dieser antifaschistische Widerstand in der Gedenkkultur und Identität dieser Länder heute hat.
Die Veranstaltung wird durchgeführt von der VVN-BdA Lüneburg und beginnt am 28.4.25 im Mosaique um 20.00 Uhr. Der Eintritt ist kostenlos, eine Spende wird gerne entgegengenommen.
31.03.2025
„Am nächsten Tag, …, 12.4.(1945), wurde gemeldet: Alle erschossen.“(1)
80 Jahre nach dieser Meldung, wahrscheinlich durch die Lüneburger Polizei, steht der 12. April 2025 im Zeichen des Gedenkens an die ermordeten Menschen des Räumungstransports aus dem KZ-Außenlager Wilhelmshaven in Lüneburg.
(1) „Vom KZ-Friedhof zum Rhododendron-Park“; Seite 23; VVN-BdA- Kreisvereinigung Lüneburg; 2016
Im Frühjahr diesen Jahres stehen viele Veranstaltungen zur Befreiung Deutschlands vom Nationalsozialismus im Mittelpunkt. Die Befreiung durch die alliierten Truppen jährt sich zum 80sten Mal. Auch das Massaker an Menschen des Räumungstransports aus dem KZ-Außenlager Wilhelmshaven in Lüneburg jährt sich zum 80sten Mal.
„Am nächsten Tag, Donnerstag, 12.4.(1945), wurde gemeldet: Alle erschossen.“(1)
80 Jahre nach dieser Meldung, wahrscheinlich durch die Lüneburger Polizei, steht der 12. April 2025 im Zeichen des Gedenkens an die ermordeten Menschen des Räumungstransports aus dem KZ-Außenlager Wilhelmshaven in Lüneburg.
Dieses Kriegsverbrechen ist Thema zweier Veranstaltungen am 12.April 2025:
„80 Jahre danach – Lüneburger Kriegsverbrechen 1945 – Wir erinnern an die Opfer“
12.April 2025, 14:00 bis 16:00 Uhr
Auf dem Ehrenfriedhof – Opfer der KZ-Häftlingstransporte 1945″ im Tiergarten – Lüneburg
siehe unten
———————————
„Spurensuche – 6 Tage im April“ – Szenische Lesung der Arbeitsgruppe „Spurensuche“
12.April 2025, 20:00 Uhr
im „mosaique“, Katzenstr. 1, Lüneburg
siehe unten



24.03.2025




19.02.2025
Raus aus der Unsichtbarkeit – Roma*-Empowerment und Selbstorganisation
Veranstaltung der VVN-BdA Kreisverband Lüneburg gemeinsam mit der Kompetenzstelle gegen Antiziganismus (KogA/SnG)
Beginn: 11.03.2025, 17.30 Uhr
Ende: 19.30 Uhr
Ort: Fabs – Ev. Familien-Bildungsstätte, Bei der St. Johanniskirche 3, LG
Zielgruppe: Interessierte aus Stadt & Kommunalpolitik, zivilgesellschaftliche und politische Akteur*innen, interessierte Öffentlichkeit und potentielle Unterstützer*innen
Rassismus gegen Sinti* und Roma* ist immer noch allgegenwärtig, gleichberechtigte Teilhabe eingeschränkt. Um das „Bild“ zu verändern und um die gleichberechtigten Interessen und Rechte sichtbar zu machen, spielen Selbstorganisationen und Empowerment eine zentrale Rolle. Aber wie entstehen Roma*-Selbstorganisationen? Welche gibt es? Und was können „Gadje“, also Nicht-Roma* dazu unterstützend beitragen?
Referent*innen: Dzoni Sichelschmidt & Vahide Berisha
Eintritt gegen Spende
Sprache: Deutsch, ggf. Romanes
Veranstalter: VVN-BdA, Kompetenzstelle gegen Antiziganismus (KogA/SnG)
10.02.2025










Und noch viel mehr Aktionen gegen Rechts auf:
https://www.demokrateam.org/bundesland/niedersachsen/
30.01.2025
25.01.2025
„FASCHISMUS STOPPEN“ Riesengroße Beteiligung an der Demonstration in Lüneburg

Der Clamartpark in Lüneburg hatte Probleme die riesige Menschenmenge aufzunehmen, die sich gegen den immer unverblümter auftretenden Faschismus, besonders getarnt als AfD, in der Bundesrepublik stemmten.


23.01.2025
Melbecker*innen zeigten Präsenz gegen Rechts


Die AfD hatte einen Infostand im Bereich des Lebensmittelmarktes in Melbeck angemeldet. Bürgerinnen und Bürger aus Melbeck machten daraufhin auf dem von der rechten Partei vorgesehenen Ort deutlich, dass es hier keinen Raum für Ausgrenzung und Spaltung gibt. Augenscheinlich hatten die Mitglieder der von Faschisten durchdrungenen Partei kein Interesse an einer Auseinandersetzung. Sie erschienen nicht.
Die Aktion wurde gegen 13:00 Uhr erfolgreich beendet, zumal sich der größte Teil der Mitglieder des Melbecker Gemeinderates beteiligt hatte. Zum Abschluss verabredete man sich für Sonnabend um 12:00 Uhr zur Demonstration „Alle zusammen – Faschismus stoppen“ in Lüneburg.
08.01.2025
(K)Ein Jahresrückblick 2024
Jedoch sei an dieser Stelle an einige Veranstaltungen der VVN-BdA-Lüneburg erinnert, die besondere Aufmerksamkeit verdient haben
- Unsere traditionelle Veranstaltung am Volkstrauertag auf dem Ehrenfriedhof für die Opfer der KZ-Häftlingstransporte 1945.
- Ehrung unseres Mitglieds Peter Raykowski durch den Museumsverein für das Fürstentum Lüneburg – Er erhielt den diesjährigen
Seit 1945 gedenken Lüneburgerinnen und Lüneburger auf dem „Ehrenfriedhof – Opfer der KZ-Häftlingstransporte 1945 für die ermordeten KZ-Häftlingen “ der damals ermordeten Menschen. Während noch 1951 die Gedenkfeier der VVN-BdA-Lüneburg mit Polizeigewalt verhindert wurde, ist sie spätestens seit der Neugestaltung ein fester Termin in der Jahresplanung verschiedenster Organisationen, städtischer und zivilgesellschaflicher Vertreter*innen.
Hier folgt eine kurze Darstellung der Entwicklungsgeschichte des Ehrenfriedhofes und der dort veranstalteten Gedenkfeiern.
24.11.2023
Nein zu Kriegen – Rüstungswahnsinn stoppen – Zukunft friedlich und gerecht gestalten


15.11.2023

Die Seebrücke Lüneburg ruft zur Teilnahme an einer Mahnwache vor der durch einen Brandanschlag zerstörten Flüchtlingsunterkunft in Wittorf auf. Wie ihr vielleicht mitbekom-men habt, wurde in der letzten Woche ein Brandanschlag gegen eine geplante Geflüchteten-unterkunft in Wittorf verübt.
Antifaschistische Gruppen und Seebrücke Lüneburg wollen am Samstag den 18.11. um 13 Uhr vor Ort eine Mahnwache halten und zeigen: Rechte Gewalt und Hetze gegen Geflüchtete wird von uns nicht akzeptiert! Kommt dazu und zeigt auch ihr, dass ihr den Rechtsruck in Deutschland nicht hinnehmen wollt! Wir treffen uns um 12 Uhr am Marktplatz um gemeinsam mit dem Fahrrad hin- und zurückzufahren (ca. 30 Minuten pro Fahrt). Wenn Menschen das nicht möglich ist, haben wir eine Gruppe für die selbstorganisierte Anreise erstellt, wo ihr euch vernetzen könnt.
Menschen mit Autos, die Mitfahrer*innen mitnehmen können, können sich gerne bei uns über Social Media unter @seebruecke.lueneburg (oder per Mail:
melden. Hier geht´s zum Artikel für mehr Infos (in german):
https://www.abendblatt.de/region/harburg-landkreis/article239971450/Feuer-in-Wittorfer-Fluechtlingsunterkunft-war-Brandstiftung.html
—– english version——-
As you may have heard, a planned refugee shelter in Wittorf burned down last week – the police suspect arson. Antifascist groups and Seebrücke Lüneburg invite everyone to hold a vigil on site on Saturday, November 18th at 1 pm and show our support: We will not accept right-wing violence and agitation against refugees! Join us and show that you will not accept the shift to the right in Germany! We will meet at the market square at 12:00 to cycle there together (approx. 30 minutes each way). If this is not possible for you, we have created a group for self-organized travel, where you can network. People with cars who can pick up passengers or those who need a ride are welcome to contact us on social media (@seebruecke.lueneburg, or via email:seebruecke.lueneburg@gmx.de)
so we can add you to the group.
Spread the news and join us! ✊🧡
———————–
Seebrücke Lüneburg
Katzenstr.2
21335 Lüneburg
Mail: seebruecke.lueneburg@gmx.de
www.seebrücke-lüneburg.de
Wolfgang Mirosch
Vor 80 Jahren in Auschwitz ermordet

Gedenktafel an Wolfgang Miroschs ehemaliger Schule in Adendorf bei Lüneburg
Diese kleine Gedenkstätte erinnert an Wolfgang Mirosch
30.10.2023
Gunter Demnig erinnert an Lüneburger Nazi-Opfer

Am Freitag und Samstag (27./28.10.2023) war der Künstler Gunter Demnig wieder einmal in Lüneburg. Auf einer sehr gut besuchten VHS-Veranstaltung hielt er einen Vortrag über seine Arbeit und setzte acht neue Stolpersteine zur Erinnerung an Lüneburger Nazi-Opfer, jeweils auf dem Fußweg direkt vor deren ehemaligen Wohn- bzw. Arbeits-stätte. Somit wird von nun an im öffentlichen Raum per Stolperstein auch an Henry Jakobson gedacht, der das Kaufhaus „Gut und billig (Gubi)“ Ecke Am Markt/Bäckerstraße führte, an Hermann Jacobsohn und Martha Meyer, ebenfalls aus einer jüdischen Familie, in der Haagestraße. Auch für zwei „Euthanasie“-Opfer wurden Erinnerungs- und Mahnzeichen gesetzt, für Heinrich Röhrup (Auf dem Meere 33) und für Horst Münzer (Hinter der Sülzmauer 2).
An die Sinto Adolf, Frieda und Arnold Rose erinnert jetzt jeweils ein Solperstein auf der Straße Auf dem Schmarkamp 21, wo sich früher eine Barackensiedlung befand, in der die Familie Rose von der Stadtverwaltung zwangsweise eingewiesen wurde und leben musste und von wo aus sie im März 1943 nach Auschwitz-Birkenau deportiert und dort ermordet wurden – der damals dreijährige Arnold ebenso wie seine achtjährige Schwester Frieda (beide in Lüneburg geboren) und ihr achtzehnjähriger Bruder Adolf. Neben den bereits zu einem früheren Zeitpunkt gesetzten Stolper-steine für Rosa Rose (die Mutter der drei Kinder), für Amalie Rose (die Oma) und für Max Rose (ein Onkel) und für Reinhold, für den bereits ein Stein vor seiner früheren Schule (der heutigen Johannes-Rabeler-Schule) gesetzt wurde, erinnern nun diese Steine an die Ermordung der gesamten Familie Rose, an Rosa Rose (und ihren Bruder) und ihre vier Kinder .
Wir bedanken uns bei der Geschichtswerkstatt Lüneburg, die auch weiterhin die Kontakte zu Gunter Demnig halten und mit ihm und weiteren Akteuren diese wichtige Gedenk- und Mahnarbeit durchführen wird.
pa

Der Künstler Gunter Demnig bei einer früheren Stolpersteinverlegung in Lüneburg.
13.10.2023
Stellungnahme der VVN-BdA (Bundesvereinigung) zu den Massakern in Israel
Warnung vor Gewaltspirale
Wir sind in tiefer Trauer über die vielen Toten der letzten Tage und die grauenhafte Gewalt, die diese Woche überschattet. 700 Frauen, Kinder und Männer wurden in ihren Wohnungen hingerichtet, entführt, vergewaltigt und durch die Straßen gezerrt. Wir verurteilen den Terror der islamistischen Hamas und den Antisemitismus, der sich in diesen Tagen – nicht nur im Nahen Osten – Bahn bricht. Wer die Gewalttaten der letzten Tage „feiert“, sich über den Tod hunderter Menschen freut und ihn als „Befreiung“ tituliert, stellt dadurch seine Menschenverachtung zur Schau. Wir sind in Gedanken bei allen Menschen in Israel und in Gaza, die bei Bombenangriffen getötet und verletzt wurden. Unsere Anteilnahme gilt auch jenen, deren Angehörige und Freund*innen sich derzeit in der Gewalt der Hamas befinden.
Als Vereinigung, die auch von jüdischen NS-Verfolgten gegründet wurde, möchten wir außerdem daran erinnern, dass noch heute circa 150.000 Menschen in Israel leben, die einst die Shoah überlebten und Zuflucht in Israel fanden. Wir hoffen, dass alle diese schreckliche Zeit überstehen.
Der vergangene Samstag war auch ein schwarzer Tag für alle, die sich im Nahen Osten für ein menschenwürdiges Leben für alle und gegen religiösen Fanatismus einsetzen. Die demokratische Zivilbewegung in Israel und ihr Protest gegen den Demokratieabbau im eigenen Land dürfte vorerst an ihr Ende gekommen sein.
Wir warnen vor der Gewaltspirale, die sowohl für die israelische als auch für die palästinensische Bevölkerung nur weitere Katastrophen bereithält und appellieren an die politischen Verantwortlichen, eine gewaltfreie Antwort auf den schrecklichen Terror zu finden. Gaza dem Erdboden gleichzumachen und dabei hunderte Zivilist*innen zu töten, bringt weiteres unvorstellbares Leid mit sich und befeuert die Gewaltspirale. Wir warnen auch vor rassistischen Reflexen, die arabische und palästinensische Menschen mit Antisemitismus gleichsetzen und von rechten Akteur*innen hier in Deutschland für ihre Zwecke missbraucht werden.
Zum Nachlesen: Unser Beschluss „Gegen jeden Antisemitismus“ von unserem Bundeskongress 2011.
Cornelia Kerth und Florian Gutsche, Bundesvorsitzende der VVN-BdA
22.09.2023
Die Welt braucht Frieden!
Erklärung des Deutschen Gewerkschaftsbundes zum Antikriegstag am 1.
September 2023
Jeder Krieg ist ein Angriff auf die Menschheit und die Menschlichkeit.
Das ist die zentrale Lehre, die der DGB und seine Mitgliedsgewerkschaften aus der Geschichte gezogen haben. Das ist der Grund, weshalb wir uns mit all unserer gewerkschaftlichen Kraft für Frieden, Rüstungskontrolle und Abrüstung, für die Achtung der Menschenrechte und für mehr soziale Gerechtigkeit einsetzen.
Wir leben in einer Zeit, in der dieses Engagement besonders gefordert ist. In unserer Nachbarschaft tobt der völkerrechtswidrige Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine. Wir fordern die russische Regierung auf, ihn durch den Rückzug ihrer Truppen zu beenden und die territoriale Integrität der Ukraine wiederherzustellen. Das in der Charta der Vereinten Nationen niedergelegte Recht der Ukraine auf Selbstverteidigung steht für uns außer Frage.
Wir warnen aber eindringlich vor dem Irrglauben, immer mehr Waffen für die Ukraine würden zu einem schnelleren Ende des Krieges führen. Und wir warnen vor der einseitigen Fixierung der Debatte auf Waffenlieferungen und ein Denken in den Kategorien „Sieg“ oder „Niederlage“. Wir fordern die Bundesregierung auf, ihr Handeln stärker auf friedliche Ansätze zur Konfliktlösung zu fokussieren: Haben Sie den Mut, mehr Diplomatie zu wagen!
Was uns eint, ist die Überzeugung, dass dauerhafter Frieden und eine stabile internationale Friedensordnung nur möglich sind, wenn sich die Stärke des Rechts durchsetzt – und nicht das Recht des Stärkeren. Mit Waffen lässt sich kein Frieden schaffen! Das sehen wir überall da, wo Kriege und Bürgerkriege toben – ob in Syrien, im Iran, im Jemen, im Sudan oder in Äthiopien. Militärische Konflikte und der Einsatz bewaffneter Gewalt bringen Tod, großes Leid und führen zu Flucht und Vertreibung. Unsere Solidarität gilt den Menschen auf der Flucht, egal auf welchem Kontinent. Wir verurteilen alle Regierungen, die Krieg, Unterdrückung, Gewalt und Folter als Mittel der Politik und Instrumente zur Sicherung ihrer Macht einsetzen!
Die Waffen müssen endlich schweigen – überall! Gerade in Zeiten, in denen die geopolitischen Spannungen zwischen Weltregionen zunehmen, ein Rückfall in das Denken in Machtblöcken die Oberhand zu gewinnen droht und ein neuer nuklearer Rüstungswettlauf begonnen hat. Die Zahl
unmittelbar einsatzfähiger Nuklearsprengköpfe steigt immer weiter. Gleichzeitig nehmen die Ausgaben für atomare Aufrüstung aberwitzige Ausmaße an und lagen allein im letzten Jahr bei rund 77 Milliarden Euro.
Jeder Euro, der zusätzlich für Aufrüstung ausgegeben wird, fehlt an anderer Stelle. Neue Waffensysteme dürfen nicht mit der Schließung von Krankenhäusern oder dem Verzicht auf Zukunftsinvestitionen bezahlt werden. Die jüngste Häufung weltweiter Extremwetterereignisse führt uns drastisch vor Augen, dass die Bekämpfung des Klimawandels keinen Aufschub duldet. Der dafür erforderliche Umbau unserer Wirtschaft und seine sozial gerechte Gestaltung werden nur gelingen, wenn dafür ausreichend öffentliche Mittel bereitstehen. Deshalb fordern wir die Bundesregierung auf, von einer – wie es die NATO fordert – weiteren Aufstockung des Rüstungsetats auf zwei Prozent des BIP oder sogar mehr abzusehen und sich mit ihren EU-Partner*innen und im Rahmen der internationalen Staatengemeinschaft für neue nukleare Rüstungskontrollabkommen und eine Eindämmung von Rüstungsexporten stark zu machen. Wir werden von der Überzeugung getragen, dass wir unsere Ziele nur in großer Solidarität erreichen. Rechtsextreme Positionen und Verschwörungsmythen haben bei uns keinen Platz. Wir werden uns nicht wegen der Hautfarbe, sexuellen Orientierung, geschlechtlichen Identität, Religion oder Behinderung spalten lassen.
Die Welt braucht Frieden! Wir stehen zusammen: für Solidarität, für
Gerechtigkeit, für Freiheit und für Frieden – jetzt!“
Der neu gestaltete und in diesem Frühjahr von der Stadt eingeweihte Ehrenfriedhof für die in Lüneburg ermordeten KZ-Häftlinge
